Neuanfang in Dresden
Am Samstag feierten wir den Tag der Deutschen Einheit, den ich in Dresden verlebt habe. Es ist eine Stadt, mit der meine Familie sowie Tausende anderer schlesischer Familien tragisch verbunden sind. Vor 75 Jahren kamen unsere Vorfahren, oft auf der Flucht vor der Roten Armee, genau am 15. Februar dort an. Vor allem Frauen, Kinder und Alte, die auf den Bahnhöfen, in Schulen und auf den Straßen gedrängt standen sowie die Einwohner der Stadt wurden zum Ziel der Bombardierungen durch die westlichen Alliierten. Zehntausende haben es nicht überlebt. Meine Familie entkam zum Glück diesem Schicksal. Deshalb war das Erleben des Festtages der Deutschen Einheit da, wo dieses Verbrechen geschehen ist, ein besonderes Gefühl der Beobachtung, wie Deutschland nach dem Fall des Naziregimes, nach den Jahren eines folgenden, anders brutalen sozialistischen Systems und der Teilung des Landes dies überwunden und als völlig anderer Staat weiterfunktioniert.
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